Keuchhusten-Impfung in der Schwangerschaft

Essentielles zum Mitnehmen
- Die Ständige Impfkommission (STIKO) rät allen Schwangeren einmalig zu einer Impfung gegen Keuchhusten (Pertussis) im letzten Schwangerschaftsdrittel ab der 28. Schwangerschaftswoche.
- Besteht bei dir eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt, wird die Impfung ins zweite Schwangerschaftsdrittel vorgezogen.
- In jeder Schwangerschaft solltest du dich, unabhängig von bereits verabreichten zeitnahen Keuchhusten-Impfungen, zum Schutz deines Kindes erneut impfen lassen.
Mit einer Keuchhusten-Impfung in der Schwangerschaft schützt du dich und dein ungeborenes Kind vor einer Infektion. Hier findest du alle wichtigen Fakten rund um die Keuchhusten-Impfung.
Keuchhusten ist für Früh- und Neugeborene besonders gefährlich. Sie besitzen in der Regel keinen natürlichen Nestschutz gegen die Erkrankung. Säuglinge sind deshalb darauf angewiesen, dass enge Kontaktpersonen in ihrer Umgebung wie die werdenden Eltern, Geschwisterkinder oder Großeltern durch Impfungen geschützt sind. Eine neue, sehr erfolgreiche Strategie aus den USA und England ist die Impfung von Schwangeren. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass sich Keuchhusteninfektionen bei Neugeborenen in den ersten drei Lebensmonaten durch die Impfung der Mutter während der Schwangerschaft zu 90 Prozent vermeiden lassen. Wir haben für dich alle wichtigen Punkte rund um das Thema Keuchhusten-Impfung in der Schwangerschaft zusammengefasst.
Keuchhusten-Impfung in der Schwangerschaft – aktuelle Empfehlungen
Eine Impfung gegen Keuchhusten schützt vor der Erkrankung und beugt schweren Verläufen und Komplikationen vor. Neugeborene können allerdings erst ab dem 3. Lebensmonat gegen Keuchhusten geimpft werden. Da eine Keuchhusten-Impfung in mehreren Schritten stattfindet, dauert es etwas, bis ein Baby grundimmunisiert ist. Doch gerade in diesem Alter ist das Risiko für schwere Verläufe und Komplikationen am höchsten. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt deshalb seit Frühjahr 2020, alle Schwangeren gegen Keuchhusten zu impfen. Durch die Impfung übertragen sich die von der Mutter gebildeten Antikörper gegen Keuchhusten auf das ungeborene Kind. Dein Kind ist also direkt nach der Geburt vor der gefährlichen Krankheit geschützt. Das sind die aktuellen Empfehlungen der STIKO:
- Die STIKO rät Schwangeren, sich mit Beginn des dritten Trimesters – also ab der 28. Schwangerschaftswoche – gegen Keuchhusten impfen zu lassen.
- Besteht das Risiko für eine Frühgeburt, sollten Schwangere sich bereits im zweiten Trimester impfen lassen.
- Die Empfehlung der STIKO sieht vor, dass sich Schwangere, unabhängig vom Datum der letzten Impfung, in jeder Schwangerschaft erneut gegen Keuchhusten impfen lassen sollten. Nur so kann sichergestellt werden, dass sich im Blut der Mutter ausreichend Antikörper befinden.
- Eine Mehrfachimpfung gegen Keuchhusten auch in kürzeren Abständen ist laut mehrerer Studien weder für die Mutter noch das Kind mit einem erhöhten Gesundheitsrisiko verbunden.
- Die Kosten für die Impfung tragen die gesetzlichen Krankenkassen.
Auf der Webseite des Robert-Koch-Instituts kannst du dir das Faktenblatt Impfungen in der Schwangerschaft/Schwerpunkt Pertussis (Keuchhusten) herunterladen.
Essentielles zum Mitnehmen (Kasten analog zu Covid-Impfung)
- Die Ständige Impfkommission (STIKO) rät allen Schwangeren einmalig zu einer Impfung gegen Keuchhusten (Pertussis) im letzten Schwangerschaftsdrittel ab der 28. Schwangerschaftswoche.
- Besteht bei dir eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt, wird die Impfung ins zweite Schwangerschaftsdrittel vorgezogen.
- In jeder Schwangerschaft solltest du dich, unabhängig von bereits verabreichten zeitnahen Keuchhusten-Impfungen, zum Schutz deines Kindes erneut impfen lassen.
Was spricht für eine Keuchhusten-Impfung in der Schwangerschaft?
Durch die Impfung werden bereits während der Schwangerschaft schützende mütterliche Antikörper über die Nabelschnur von dir auf dein ungeborenes Kind übertragen. Wenn dein Kind dann auf die Welt kommt, ist es durch den sogenannten Nestschutz übergangsweise gegen Keuchhusten geschützt. Ab dem dritten Lebensmonat kann es selbst gegen Keuchhusten geimpft werden. Durch deine Impfung schließt du die Schutzlücke zwischen Geburt und der Impfung deines Kindes.
Was ist Keuchhusten (Pertussis)?
Keuchhusten (medizinisch Pertussis) zählt zu den sieben häufigsten Infektionskrankheiten in Deutschland. Verursacht wird die Infektion durch das Bakterium Bordetella Pertussis. Keuchhusten wird durch Tröpfcheninfektion übertragen. Die Erkrankung verläuft in drei Stadien, in denen sich Symptome wie Husten anfangs stetig verschlimmern, bevor sie anschließend wieder abklingen. Bis Erkrankte wieder vollständig genesen sind, können mehrere Wochen oder sogar Monate vergehen. In der ausgeprägtesten Phase, dem sogenannten Stadium convulsivum, kommt es durch die langwierigen Hustenanfälle zu Atemnot und zum charakteristischen keuchenden Einziehen der Luft. Daher stammt auch der Name Keuchhusten. Die Hustenanfälle sind sehr belastend und treten häufiger nachts auf. Nicht selten führt ein Hustenanfall zum Herauswürgen von Schleim, einige Patienten müssen sich übergeben.
Wie ansteckend ist Keuchhusten?
Trotz einer guten Durchimpfungsrate in Deutschland kommt es immer wieder zu Neuinfektionen, da der Impfschutz relativ schnell nachlässt. Auch eine durchgemachte Keuchhusten-Infektion hinterlässt bei dir keine lebenslange Immunität. Zudem ist Keuchhusten sehr ansteckend. Wenn du Kontakt mit einer erkrankten Person hast, führt das in den meisten Fällen zu einer Infektion. Häufig fehlen bei Erwachsenen und älteren Kindern die typischen Symptome wie das keuchende Einziehen der Luft und die bellenden Hustenattacken. Entsprechend hoch ist die Ansteckungsgefahr, die von den unerkannten Fällen ausgeht. Viele Säuglingen stecken sich unbemerkt bei ihren Geschwistern, Eltern oder Großeltern an. Für sie kann das gravierende Folgen haben.
Warum ist Keuchhusten für Früh- und Neugeborene gefährlich?
Keuchhusten zählt für Früh- und Neugeborene zu den gefährlichsten – manchmal auch lebensbedrohenden – Erkrankungen. Aus folgenden Gründen:
- Infizierte Säuglinge husten oft nicht (sie können das noch gar nicht richtig) oder sie husten untypisch. Als Laie bemerkt man gewöhnlich gar nicht, dass etwas nicht stimmt.
- Eine Erkrankung an Keuchhusten kann bei Säuglingen zu lebensgefährlichen Atemstillständen und -aussetzern – sogenannten Apnoe-Anfällen – führen. Dabei setzt die Atmung bis zu 15 Sekunden und länger aus.
- Während eines Apnoe-Anfalls wird das Gehirn nicht mit Sauerstoff versorgt. Der Sauerstoffmangel kann bleibende Hirnschäden hervorrufen und in sehr seltenen Fällen sogar tödlich enden.
- Über zwei Drittel der an Keuchhusten erkrankten Säuglinge unter drei Monaten müssen im Krankenhaus behandelt werden.
- Zu den möglichen Komplikationen zählen Lungenentzündungen, Mittelohrentzündungen oder (selten) Krampfanfälle.
Tipp: Wenn du den Verdacht hast, dass dein Baby an Keuchhusten erkrankt ist, solltest du bitte umgehend deine Kinderärztin, deinen Kinderarzt oder ein Krankenhaus aufsuchen. Bei Säuglingen ist es bei einer Erkrankung wichtig, den Schleim abzusaugen, um die Atemnot zu lindern und einen drohenden Atemstillstand zu vermeiden.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) rät allen Schwangeren einmalig zu einer Impfung gegen Keuchhusten (Pertussis) im letzten Schwangerschaftsdrittel ab der 28. Schwangerschaftswoche.
Besteht bei dir eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt, wird die Impfung ins zweite Schwangerschaftsdrittel vorgezogen.
In jeder Schwangerschaft solltest du dich, unabhängig von bereits verabreichten zeitnahen Keuchhusten-Impfungen, zum Schutz deines Kindes erneut impfen lassen.